Dieser Artikel wurde vom Traunsteiner Tagblatt am 07.12.2024 veröffentlicht.

Schüler der BOS stellten im Zuge der Aktion »Der Landtag sind wir« Fragen an vier Abgeordnete

Traunstein – Wie funktioniert der Landtag? Mit diesem Thema befassten sich die Zwölftklässler der Beruflichen Oberschule (BOS) Traunstein im Zuge des Planspiels »Der Landtag sind wir«. Ein spannender Vormittag, an dem die Schüler selbst in die Rolle von Abgeordneten schlüpfen durften, ging einer Podiumsdiskussion mit »echten« Landtagsabgeordneten voraus. Die heimischen Politiker Konrad Baur (CSU), Dr. Martin Brunnhuber (Freie Wähler), Andreas Winhardt (AfD) und Christiane Feichtmeier (SPD) hatten sich zur Verfügung gestellt, um Fragen zu beantworten, die sich die Jugendlichen im Vorfeld überlegt hatten.

Bei der Aktion »Der Landtag sind wir«, die vom Bayerischen Landtag gemeinsam mit der Ludwig-Maximilians-Universität angeboten wird, sollen Schüler einen Einblick in die Gesetzgebung und die Abläufe in der Politik erhalten. Am Vormittag hatten sich die Zwölftklässler bereits ausführlich mit dem vorgegebenen Thema Jugendkriminalität auseinandergesetzt. Sie wurden unter anderem in verschiede »Fraktionen« eingeteilt und erarbeiteten gemeinsam einen Gesetzesentwurf gegen Jugendkriminalität, erklärte Lehrerin Katharina Friedrich, die sich um die Organisation des Tages gekümmert hatte.

Für die Podiumsdiskussion hatten sich die Schüler neben allgemeinen Fragen zum Alltag und Gehalt eines Landtagsabgeordneten aber auch fundiertere Fragen zu aktuellen politischen Themen überlegt. Unter anderem bewegte sie der Klimawandel, der Krieg in der Ukraine sowie die Flüchtlingssituation.

Konrad Baur wurde gefragt, warum in der Politik immer mehr geredet, als gemacht werde. »Auf gut bairisch sagt man: 'Beim Redn keman d' Leid zam'«, sagte Baur und meinte, dass Kommunikation ein Grundstein für die Demokratie sei. Nur durch Reden könnten auch Taten folgen. Im Hintergrund passiere viel, aber eine gute Entscheidung brauchen Zeit, um sie umzusetzen, fasste er zusammen. Die Schüler wollten auch wissen, wie die Abgeordneten zum Ukraine-Krieg stehen und wie wahrscheinlich es sei, dass Deutschland zur Kriegspartei wird. Dr. Martin Brunnhuber sagte, dass man die Ukraine »nicht hängen lassen dürfe«. Er betonte, dass man auch die Rolle der USA im Auge behalten müsse. »Ich persönlich wünsche mir, dass diese Misere bald vorbei ist«, so Brunnhuber.

Christiane Feichtmeier ging auf eine Frage zur Eindämmung der illegalen Migration ein. Sie erklärte, die SPD habe einen Fünf-Punkte-Plan mit Maßnahmen dagegen erarbeitet. Eine zentrale Frage sei, wie man Weltoffenheit, Integration und Gerechtigkeit miteinander vereinen könne, sagte sie.

An Andreas Winhart richtete sich die Frage, wie die AfD dem Fachkräftemangel ohne Zuwanderung entgegenwirken wolle. Er meinte, es sei wichtig zu schauen, ob der Fachkräftemangel wirklich so groß sei oder in vielen Fällen auch herbeigeredet wäre. Winhart sagte, man müsse die Menschen wieder mehr für die jeweiligen Berufe begeistern. Die AfD sei aber nicht abgeneigt, Leute aus dem Ausland zu holen, wenn sie gebraucht werden.

Weitere Fragen betrafen die Cannabis-Legalisierung, den Umgang mit der AfD, 
das Ampel-Aus oder die hohen Mietpreise. Die Abgeordneten zeigten sich am Ende der Diskussion begeistert vom Interesse und Wissen der Schüler. »Sie haben sehr gut und sehr detailliert gefragt. So eine Aktion ist wirklich immer gut investierte Zeit«, resümierte Konrad Baur. pp

Die vier Landtagsabgeordneten Andreas Winhart (von links), Konrad Baur, Dr. Martin Brunnhuber und Christiane Feichtmeier standen den Schülern der BOS Rede und Antwort. 

 

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